Leichtathletik ...

... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!

Westfälische Hallenmeisterschaften U16 2022

Ein kleines aber feines Aufgebot reiste am Sonntag zur den Westfälischen Hallenmeisterschaften U16 nach Paderborn. Präziser berichtet, einige Familien reisten bereits am Samstag zum Wettkampfort. Aufgrund der frühen Starts am Sonntagmorgen und der weiten Anreise über Lüdenscheid sollte sichergestellt werden, dass die Mädchen ausgeruht in die Wettkämpfe gehen konnten. Eine Vorsichtsmaßnahme, die die Favoritenstellung absichern sollte. Ihrer Favoritenrolle wurden Anne Böcker und Maja Blagojevic gerecht. Die beiden Sprintasse übertrafen die Erwartungen, gilt doch die Sprintbahn im Paderborner Ahornsportpark nicht als die schnellste im Land.


Ein kleines aber feines Aufgebot reiste am Sonntag zur den Westfälischen Hallenmeisterschaften U16 nach Paderborn. Präziser berichtet, einige Familien reisten bereits am Samstag zum Wettkampfort. Aufgrund der frühen Starts am Sonntagmorgen und der weiten Anreise über Lüdenscheid sollte sichergestellt werden, dass die Mädchen ausgeruht in die Wettkämpfe gehen konnten. Eine Vorsichtsmaßnahme, die die Favoritenstellung absichern sollte. Ihrer Favoritenrolle wurden Anne Böcker und Maja Blagojevic gerecht. Die beiden Sprintasse übertrafen die Erwartungen, gilt doch die Sprintbahn im Paderborner Ahornsportpark nicht als die schnellste im Land.

Im Schongang und dennoch mit großer Überlegenheit qualifizierte sich Anne Böcker mit einer Zeit von 7,87 Sekunden für das Finale über 60 Meter. Lediglich Hannah Kalle von der
LG Olympia Dortmund unterbot in ihrem Vorlauf mit einem Ergebnis von 7,95 Sekunden die 8-Sekunden-Marke. Drittschnellste im Vorlauf war Maja Blagojevic, die mit 8,04 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit aufstellte. Das war nach monatelanger Verletzungspause ein dickes Ausrufezeichen und eine Kampfansage an die Konkurrenz. Mit Anna Piwowarski qualifizierte sich sogar noch eine dritte Olper Sprinterin für das Finale. Anna sagte jedoch die Finalteilnahme ab, um sich ganz dem Weitsprung zu widmen.

Im Finale zog Anne Böcker dann wieder alle Register und siegte in phantastischen 7,64 Sekunden. Mit dieser weiteren persönlicher Bestzeit bestätigte sie eindrucksvoll ihren ersten Rang in Deutschlands U16 Bestenliste. Neben ihr schaffte Maja Blagojevic mit Rang 3 den Platz aufs Siegerpodest und rundete den Olper Erfolg ab.

Maja Blagojevic nun unter Deutschlands Top 3

So wie Anne hatte auch Maja ein ganz klares Ziel, sie wollte den Titel. Maja hatte bereits in der Freiluftsaison 2021 zwar nicht den Landestitel, jedoch Rang 1 der Westfälischen Bestenliste über die 80 Meter Hürden erobert. Nun sollten es der Titelgewinn werden über die 60 Meter Hürden in der Halle. Von Beginn an ließ Maja mit ihrer bekannt hohen Willensstärke keinen Zweifel an der Realisierung ihrer Titelambitionen aufkommen und qualifizierte sich als Vorlaufschnellste in der Fabelzeit von 9,06 Sekunden für das Finale. Der Paukenschlag erfolgte dann im Endlauf. Hier agierte Maja ein weiteres Mal überlegen und konnte sogar die 9-Sekunden-Marke unterbieten. Die Siegerzeit von 8,94 Sekunden bescherte ihr nicht nur den Hallentitel, sondern auch Rang 3 auf nationaler Ebene in der Klasse U16. Die einzigen ernsthaften Konkurrentinnen, Birte Plüschkell vom TV Wattenscheid 01 und Hannah Kalle von der LG Olympia Dortmund teilten sich zeitgleich in 9,31 Sekunden den Silberrang. Mit einer Kaderberufung nach Münster erhält Maja nun eine weitere Förderung unter der Leitung von Frank Bartschat, Landesdisziplintrainer Hürdensprint im FLVW und Trainer an der Hochschule in Münster.

Hannah Bauermann sprintet zwei Mal zu Silber

Entscheidend zum Medaillenreigen der Olper Athletinnen trug auch Hannah Bauermann bei. Die vielfach talentierte und leidenschaftliche Mehrkämpferin zog es weg von den Sprungdisziplinen und hin zur Sprintbahn. Über die 60 Meter trat sie gegen die 4 schnellen Mädchen der scheinbar übermächtigen Konkurrenz des TV Wattenscheid 01 an und zog in sehr guten 8,25 Sekunden ins Finale ein. 3/100 Sekunden schneller war lediglich Leonie Ashauer aus Wattenscheid. Die galt es aufzuholen. Im Finale schob sich Hannah Zentimeter um Zentimeter an die zunächst führende Wattenscheiderin heran. Im Ziel schienen beide gleichauf zu sein. Die Zielbildauswertung entschied zu Gunsten von Leonie Ashauer. Der Vorsprung betrug lediglich 1/100 Sekunde. 2/100 Sekunden hatten Hannah aufgeholt und sich auf 8,24 Sekunden verbessert. Enger geht es nicht. Umso ehrbarer ist der zweite Rang einzuordnen. Ähnlich knapp ging es im Finale über 60 Meter Hürden zu. Und auch hier hieß es Olpe gegen Wattenscheid. Im Vorlauf hatte Hannah mit tollen 9,59 Sekunden eine persönliche Bestzeit aufgestellt. Vor ihr lagen wiederum Leonie Ashauer und zudem Favour Adesokan zeitgleich mit 9,56 Sekunden. Im Finale zog Favour Adesokan jedoch davon und siegte in 9,30 Sekunden. Hannah steigerte sich nochmals, und zwar auf 9,52 Sekunden und gab dieses Mal Leonie Ashauer, die in 9,55 Sekunden finishte, das Nachsehen. Teilrevange geglückt! Unter dem Strich könnte man sagen: Nicht Gold verloren, sondern zwei Mal Silber gewonnen.

2 x Silber für Anna Piwowarski.

Allen Grund zu feiern hatte in der Sporthalle des Ahornsportparks auch Anna Piwowarski. Wie bei Hannah reichte es auch bei ihr zwar nicht zum Titel. Stattdessen konnte Anna jedoch im Weitsprung die ersehnte Marke von 5 Meter überwinden, und das gleich 2 Mal. In ihrem dritten Versuch schaffte sie 5,01 Meter und im vierten kamen noch einmal 2 Zentimeter hinzu. Mit dem Ergebnis von 5,03 Metern wurde sie Westfälische Vizemeisterin. Als Favoritin ging Anna danach in den Kugelstoßwettbewerb. Dort konnte sie jedoch ihre gewohnte Leistungsstärke nicht abrufen. 9,83 Meter reichten zu Rang 2 und somit zur zweiten Vizemeisterschaft.

Einen Titel gab es dann doch noch, und der ging ein weiteres Mal an Anne Böcker. Sie war als Favoritin in den 300 Meter Langsprint gegangen und wurde ihrer Rolle vollauf gerecht. Jedoch nicht ohne harten Kampf. Dieser ging zum einen gegen die schärfste Konkurrentin, ein weiters Mal Hannah Kalle von der LG Olympia Dortmund, zum anderen gegen die Uhr. Denn Anne wollte eine 40 vor dem Komma und somit ihre Bestzeit deutlich verbessern. Sowohl Hannah Kalle als auch die Uhr leisteten erbitterten Widerstand, den Anne Böcker letztlich dank ihrer Willens- und Kampfstärke gewann, und zwar an beiden Fronten. Neue Westfalenmeisterin wurde Anne in 40,96 Sekunden vor Hannah Kalle, die in 41,87 Sekunden Zweite wurde. Auf den vierten Platz kam Lena Kindopp mit 45,59 Sekunden. Lena hatte bis 50 Meter vor dem Ziel den Bronzeplatz vor Augen, wurde am Schluss jedoch noch von Maja Windeck vom TuS 09 Erkenschwick abgefangen. Am Schluss galt der Dank Meistertrainer Dieter Rotter, der seine Schützlinge wieder einmal optimal vorbereitet und motiviert in die Wettkämpfe geschickt hatte. Bescheiden, wie man ihn kennt, bemerkte er: „ Ich bin doch nur der Trainer“.

Zwei weitere Medaillen steuerten zwei U16-Athleten aus Nachbarvereinen des Kreises Olpe bei. Ben Tröster von der TSG Lennestadt verbesserte bereits im Vorlauf über 60 Meter seine Bestzeit um 4/10 Sekunden auf 7,46 Sekunden. Im Finale war Ben dann nochmals 1/100 Sekunden schneller und errang Platz 2. Auf Medaillenrang 3 kam Jarne Beckmann von der SG Wenden über 800 Meter. Dabei  verbesserte er seine persönliche Bestzeit um rund 4 Sekunden auf 2:19,84 Minuten.

Westf. Hallenm. U16 2022


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