Leichtathletik ...

... auf der Langstrecke wird man länger angefeuert!

Kreismeisterschaften in Fretter

Was für die Altersklassen U 16 und älter die Westfälischen, Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften sind, das bedeuten die Kreismeisterschaften für die Klassen U 10 bis U 14.


Acht Kreisvereine waren zu Gast in Fretter

Die Kreiseinzelmeisterschaften sind eine echte Talentschau

Was für die Altersklassen U 16 und älter die Westfälischen, Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften sind, das bedeuten die Kreismeisterschaften für die Klassen U 10 bis U 14.

Alle Athletinnen und Athleten, die sich regelmäßig auf nationaler und regionaler Ebene messen, feierten vor Jahren einmal bei den Titelkämpfen auf Kreisebene ihre ersten Erfolge. Als große Vorbilder weisen sie nun den Weg für die Jüngeren. So muss es sein! 152 Teilnehmer weist der offizielle Veranstaltungsbericht des ausrichtenden SC Fretter für die diesjährigen Kreiseinzel-meisterschaften aus, 102 weibliche und 50 männliche. 36 Kampfrichter und Helfer waren im Einsatz. Soweit die nüchternen Zahlen aus dem Sportpark an der Giebelscheidstraße. Der Verein aus dem Norden des Kreises hatte seine hohe Organisationskraft mobilisiert, um den Athletinnen und Athleten ein tolles Leichtathletikfest zu bieten. Erstmals hatte der SC Fretter auch die Sprungwettbewerbe ins Programm genommen. Als zusätzlichen Schutz gegen drohende Niederschläge hatten die Helfer sogar ein großes Zelt im Eingangsbereich aufgebaut. Bei zwei kurzen Unterbrechungen wegen starken Regenschauern machte sich diese Maß-nahme bezahlt. Die Leitung des Kampfrichterteams lobte zudem die Flexibilität der Organisatoren, die nach Abschluss der Anmeldungen den Zeitplan zielgerecht angepasst hatten.

Dass sich derzeit alle Kreisvereine stark um den Aufbau ihrer Nachwuchssparte bemühen, wurde in allen Klassen U 10 bis U 14 deutlich.  Zwei große Talente gibt es in der Olper Leichtathletik bei den Mädchen des Jahrgangs 2006 mit Marleen Gronau und Emilie Kroes. Marleen hatte im Vorlauf über 50 Meter noch 2/100 Sekunden hinter die Favoritin Lia Tkocz vom FSV Helden zurückgelegen. Im packenden Finale steigerte sich Marleen nach gutem Start um 3/10 Sekunden auf ausgezeichnete 8,20 Sekunden und holte sich den Goldrang vor Lia Tkocz (8,45 Sek.) und Vereinskollegin Emilie Kroes (8,64 Sek.). Auch im Hochsprung siegte Marleen mit 1,05 Metern. Im Ballwurf kam sie mit 20 Metern auf Rang 2 und im Weitsprung mit 3,43 Metern auf Rang 3. Emilie Kroes belegte in 10,27 Sekunden Rang 2 im 50 Meter Hürdensprint. Einen unerwarteten Erfolg feierten Marleen und Emilie schließlich in der 4 x 50 Meter Staffel gemeinsam mit ihren Kolleginnen Emma Glasow und Nina Berge. Das hoch favorisierte Quartett des FSV Helden verlor bei einem missglückten Wechsel viel Zeit. Den gewonnenen Vorsprung brachte dann Schlussläuferin Nina Berge ins Ziel. 

Die Mädchen des Heldener Staffelteams U 12 beherrschten ansonsten die Einzel-disziplinen ihrer Klasse deutlich. Pauline Bicher gewann im Jahrgang 2005 das Finale über 50 Meter mit dem Hauch einer hundertstel Sekunde Vorsprung vor ihrer Vereinskollegin Julia Bergner. Julia (Bild links 112 mit Pauline Bicher 113) war es schließlich, die aus Heldener Sicht den Meisterschaften ihren Erfolgsstempel aufdrückte. Mit jeweils Platz 1 über 50 Meter Hürden (9,62 Sekunden), im Hochsprung mit 1,20 Metern, im Weitsprung mit 3,72 Metern und im Ballwurf (80 g) holte sie in überzeugender Manier insgesamt 4 Titel nach Helden. Ihre Vereinskollegin Lia Tkocz gewann im Jahrgang 2006 den Hürdensprint in der Zeit von 9,83 Sekunden und siegte auch im Ballwurf mit 22,00 Metern. Trainerin Johanna Heuel freute sich mit ihren Schützlingen in den schwarzen Vereinsfarben über einen erfolgreichen Wettkampftag.

Mit jeweils persönlichen Bestleistungen beherrschte ein weiteres Mal Mia Glasow, Jahrgang 2008, den Sprint- und Weitsprungwettbewerb. Über 50 Meter siegte sie in 8,64 Sekunden. Den Weitsprung gewann Mia mit 3,24 Metern und überwand dabei als einzige Teilnehmerin die 3-Meter-Marke. Im Staffelwettbewerb über 4 x 50 Meter waren die Wechsel gut einstudiert. Dies war auch notwendig gegen die starken Konkurrentinnen vom SC Fretter. In der Besetzung Lena Kindopp, Mia Glasow, Alina Diener und Yasmine Aitlahssaine siegte das Olper Quartett in 35,48 Sekunden knapp vor dem Team Fretter 1, das in 35,59 Sekunden die Ziellinie passierte.

Anna Schlösser, in der Sprintstaffel noch Ersatz, glänzte im 50-Meter-Finale mit Rang 3 in der Zeit von 9,25 Sekunden und wurde im Weitsprung mit einer Leistung von 2,98 Metern Zweite. 

Bei den Jungen war es auf Olper Seite Paul Wacker, Jahrgang 2006, der gleich vier Titel gewann. Über 50 Meter Hürden siegte er in 9,51 Sekunden, und im Finale über 50 Meter flach gewann er in 8,44 Sekunden. Bereits im Vorlauf hatte er mit 8,11 Sekunden eine tolle persönliche Bestzeit erzielt. Mit großem Vorsprung siegte Paul auch im Weitsprung mit einer Leistung von 3,72 Metern, ehe er schließlich mit dem Ballwurf (80 g) mit 36,50 Metern zum vierten Mal erfolgreich war. Ein zweiter Platz in der 4 x 50 m Staffel rundete den Erfolg ab.

Schöne Erfolge gab es auch für die Olper Jungen in den Klassen M 9 und M 8. Im Jahrgang 2007 siegte Vitus Weiß mit 3,65 m im Weitsprung und mit glatt 30 Metern im Ballwurf (80 g). Im Jahrgang 2008 (M 8) siegte Vico Lamprecht im 50 Meter Finale vor

Niklas Grebe und Alexander Küster. Im Weitsprung tauschten Niklas und Vico die Plätze. Niklas Grebe wurde Erster mit 2,66 Metern vor Vico Lamprecht mit 2.58 Metern und Alexander Küster, der mit 2,41 Metern Dritter wurde. Im Ballwurf mussten die Drei allerdings Max Menke vom FSV Helden den Vortritt lassen, der am Ende mit einer Weite von 18 Metern vorne lag. 

U 14: Die 4 schnellsten Sprinterinnen im Kreis Olpe treffen sich im Finale

Gemeinsames Staffelteam ist eine Option

Ein Traumfinale gab es in der Klasse der weiblichen Jugend W 13. Die vier schnellsten Mädchen des Kreises hatten sich eindrucksvoll für den Endlauf über 75 Meter qualifiziert. Am Sieg von Annica Deblitz, die derzeit die deutsche Rangliste der Klasse U 14 anführt, gab es vorab keinen Zweifel. Erwartungsgemäß siegte Annica überlegen in 9,86 Sekunden (Vorlauf 9,83 Sekunden). Wie würden die anderen drei abschneiden?

Alles war gut! Emma Rehse bestätigte die guten Trainingseindrücke der letzten Wochen und schob sich bis auf rund 2/10 Sekunden an Annica heran. Jolina Henke und Hanna Völlmecke erreichten mit 10,67 Sekunden und 10,88 Sekunden jeweils persönliche Bestzeiten. Kann man aus diesem Quartett eine erfolgreiche Sprintstaffel schmieden und auf Kreisrekordjagd gehen? Gemeinsame Trainingseinheiten wären die Voraussetzung für den Erfolg. Nun sind die beiden Partnervereine SC Olpe und SC Fretter am Zug. Die aktuelle, ausschließlich mit Olper Mädchen besetzte Staffel, schaffte allerdings in Fretter in der Besetzung Annica Deblitz, Emma Rehse, Paula Glasow und Ronja Wurm eine Verbesserung ihrer Jahresbestleistung von 41,35 Sekunden auf 40,62 Sekunden.

Überraschungssieg in der Klasse W 14

Olper Mädchen machen den Titel unter sich aus

Die Entwicklung der Mädchen des Jahrgangs 2002 ist derzeit atemberaubend. In den Sprint- und Sprungdisziplinen sind sie inzwischen in die Deutsche Spitze vorgestoßen. In Fretter machten vier der schnellsten Sprinterinnen den Sieg über 100 Meter Sprint unter sich aus. Die beiden Vorlaufschnellsten, Christin Schneider und Alina Hoberg, hatten die beiden bevorzugten mittleren Bahnen zugewiesen bekommen. Nach dem Start bot sich zunächst ein gewohntes Bild. Mit schnellem Antritt führten Alina und Christin. 50 Meter vor dem Ziel kam dann die Überraschung. Julia Hippler auf der Bahn 4 (links) traute sich was, glaubte an ihre Stärke und zog unwiderstehlich an ihren Konkurrentinnen vorbei. Julia siegte am Ende für alle überraschend in sehr guten, allerdings windunterstützten (+ 2,3), 12,88 Sekunden.

Christin Schneiders Stunde schlug an der Hochsprunganlage. Im dritten Versuch überwand sie in persönlicher Bestleistung die Latte bei 1,61 Metern. Dieser Versuch sah zudem sehr gut aus. Da war noch Platz für mehr! In dieser Form gehört Christin zweifellos zum engen Favoritenkreis bei den im September anstehenden Westfälischen Meisterschaften. Fast wäre auch Franka Linse (2001) eine neue persönliche Bestleistung gelungen. Nachdem sie im Hochsprung mit 1,65 Metern die Meisterschaft perfekt gemacht hatte, ließ sie die Höhe von 1,68 Meter auflegen. Hier scheiterte sie in ihrem dritten und besten Versuch äußerst knapp. Dies und die Tatsache, dass sie sich technisch stark verbessert hat, machen viel Mut für die nächsten Wettbewerbe.

Zweite U 16 Staffel kam dicht an die Qualifikation für die Deutschen heran

Sie hatten noch längst nicht aufgegeben. Jill Weier, Carlotta Hof, Anna Heine und Marlitt Spille liefen in Fretter über 4 x 100 Meter eine klasse persönliche Bestzeit und kämpften sich mit 51,81 Sekunden dicht an die Qualifikationsmarke für die Deutschen Jugendmeisterschaften U 16 in Bremen heran. Staffelmitglied Anna Heine sieht sich auch in den Einzeldisziplinen deutlich im Aufwind. Über 100 Meter erzielte sie mit 13,67 Sekunden erneut eine persönliche Bestzeit. Im Weitsprung wurde sie mit 4,56 Meter Zweite der Meisterschaftswertung hinter Marlitt Spille, die mit 4,76 Metern den Meistertitel mit nach Hause nehmen konnte.

Einen positiven Eindruck hinterließ in der Frauenklasse Johanna Heuel. Mit 12,85 Sekunden über die 100 Meter bei 0,8 m/s Gegenwind holte sie nicht nur den Meistertitel, sondern bewies auch eine deutlich aufsteigende Formkurve. Ausdauer und Schnelligkeit sind ihre Stärken, keine selbstverständliche Kombination. Auf Emp-fehlung ihrer Trainer stellte sich Jill Weier (2001) in Fretter erstmals den Herausforderungen der 300 Meter Langsprintdistanz. Das Tester-gebnis sollte zeigen, ob eine Qualifikation für die Westfälischen Meisterschaften in dieser Disziplin möglich scheint. Zudem sollte sich Jill die notwendige Wettkampf-erfahrung aneignen, die in dieser Disziplin von überragender Bedeutung ist

Das Ergebnis: Operation gelungen! Im Ziel zeigte die Uhr 46,66 Sekunden. Somit fehlen lediglich 66/100 Sekunden zum Erreichen der westfälischen B-Norm. Der nächste Anlauf könnte am 15. Juli beim Abendsportfest des TV Deilinghofen im Felsenmeerstadion in Hemer genommen werden. Begleitet wurde Jill Weier beim Rennen in Fretter von der ein Jahr jüngeren Frieda Schulte, die ebenfalls einen ausge-zeichneten Eindruck hinterließ. Die 800-Meter-Spezialisten blieb in ihrem ersten 300-Meter-Rennen unter der 70-Sekunden Marke und wurde in 49,19 Sekunden Kreismeisterin. Ein sehr gutes Rennen über die 400 Meter lief auch Hanne Gunkel vom SC Fretter, die sich in der Zeit von 64,89 Sekunden den Titel in der Klasse U 18 holte. 

Lara Küster vertritt erfolgreich Lina Reiche

Sie zog sich vor einer Woche beim Schulsport einen dreifachen Beinbruch oberhalb des Sprunggelenks zu, Lina Reiche, Jahrgang 2004, vom TV Olpe. Lina beherrscht seit Jahren die Wurfdisziplin im Kreis Olpe und sammelt entsprechend Trophäen bei den Kreismeisterschaften. In Fretter konnte Lina aufgrund ihrer Verletzung zum ersten Mal nicht dabei sein. Linas beste Freundin heißt Lara Küster, wie sie Athletin in der Olper Leichtathletik, allerdings Mitglied beim SC Olpe. Wie gute Freundinnen so sind, sie helfen sich auch vereinsübergreifend. In der Praxis hieß dies für Lara, den Sieg holen im Ballwurf bei den Kreismeisterschaften in Fretter. In getreuer Pflichterfüllung warf sie den 200 g Ball auf eine Weite von 30,50 Metern und holte damit den Kreismeistertitel in Olpe.

Jule Quast, wie Lina Reiche Mitglied im TV Olpe, feierte in Fretter ein besonderes Erfolgserlebnis. Im Hochsprung der Jahrgangsklasse 2004 konnte sie mit persönlicher Bestleistung von 1,35 Metern die hohe Favoritin Helena Tröster von der LG Südsauerland bezwingen. Mit Platz 3 im Finale über 60 Meter Hürden (mit schrecklich viel Herzklopfen wegen der neuen Hürdenhöhe von 76,2 cm) belegte sie hinter Liv Amelie Heite und Ronja Wurm einen beachtlichen dritten Rang. Im Weitsprung musste sie sich jedoch Helena Tröster geschlagen geben, holte sich aber den Silberrang mit einer Leistung von 3,96 Metern. Liv Amelie Heite musste den Wettkampftag wegen einer Oberschenkelzerrung, die sie sich beim Sieg im Hürdenlauf zugezogen hatte, leider beenden und ihre Hoffnung auf weitere Meistertitel begraben.

Ein Fazit:

Die Organisation der Kreismeisterschaften in Fretter kann mal als gelungen bezeichnen. Trotz der beengten Verhältnisse – nur 4 Sprintbahnen, nur eine Hochsprunganlage – wurde der Zeitplan eingehalten. Die Beteiligung war aufgrund des Attendorner Schützenfestes und der Festlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum der SG Wenden allerdings niedrig.


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